Die Entwicklungsstadien des Hundes
Quelle: Gudrun Feltmann, Welpentraining mit Gudrun Feltmann "der gute Start"
Das Stadium des Erwachens
14. - 21. Tag
D-Wurf / Wo ist Fiona (Katze)?Nach der 3. Woche werden die Welpen deutlich aktiver. Das Neugierverhalten kennt keine Grenzen. In dieser Zeit ist es von größter Bedeutung, dass der Züchter und später der neue Besitzer für die Welpen Voraussetzungen schafft, die es dem jungen Hund ermöglichen, Umwelteindrücke sammeln zu können. Sowohl die motorischen, die physischen und die psychisch-sozialen Bedürfnisse des Welpen müssen in diesen ersten fünf Monaten ausreichend befriedigt werden, damit sich der Hund im Stadium des Umgangs mit der Umwelt zurechtfindet und sich zu einem selbstsicheren, erwachsenen Hund entfalten kann.
Kuscheleinheit bei Mama Indra!Diese Entwicklungszeit ist vielleicht die wichtigste für die gesunde physische und psychische Entwicklung eines Hundes. Es ist die Zeit, in der ein Hund am lernbegierigsten und aufnahmefähigsten für alle Eindrücke aus der Umwelt ist, die auf ihn einwirken. Eine Zeit, in der der Welpe lernen muss, sich an die unter Hunden üblichen sozialen Regeln zu halten. Er muss den Umgang mit gleichaltrigen Hunden und mit erwachsenen Hunden erlernen. Dazu gehört, dass er erkennt, wann er zu einem erwachsenen Hund, der naturgegeben überlegen ist, Distanz halten muss, wie lange er spielen darf und wie heftig sein Spiel sein darf. Er muss erkennen, wann und wie viel Aggression gezeigt werden darf und in welcher Situation er sich unterwerfen muss. Und dabei muss er noch ganz genau das Maß einschätzen, wie das menschliche Verhalten beobachten, es verstehen und sein Verhalten entsprechend danach richten.
Umso unverständlicher ist die Theorie, einen Welpen in dieser wichtigen Lernzeit zunächst ohne menschlichen Einfluss einfach gewähren zu lassen. So wird er, weil er so lernbegierig ist, vieles lernen, was für ein Zusammenleben mit dem Menschen bald unerträglich werden wird, z.B. beim Spazieren gehen beharrlich an der Leine zu ziehen, unkontrolliert zu bellen, fremde Menschen anzubellen, dem Wild nachzulaufen, nicht alleine zu Hause zu bleiben und vieles, vieles mehr. Diese unerwünschten Verhaltensweisen wieder abzutrainieren, wenn der Hund dann später >erzogen< werden soll, ist äußerst mühsam und zeitaufwendig.
Der Umgang mit der Umwelt
20. Woche bis Geschlechtsreife
Schafft der Mensch es nicht, seinen Hund psychisch an sich zu binden, d.h. den Hund so für sich zu interessieren, dass für ihn die Umwelt zwar wichtig, sein Freund Mensch aber noch weitaus wichtiger ist, dann wird er z.B. das Jagdverhalten nie mehr zuverlässig oder nur sehr schwer in die gewünschten Bahnen lenken können.
Die verschiedenen Entwicklungsphasen haben wir aus dem Buch
Welpentraining mit Gudrun Feltmann
entnommen.